Jüdisches Leben in der Region entdecken
Schulleiterinnen und Schulleiter besuchten den Lern- und Gedenkort Synagoge Abterode
Im Rahmen einer Schulleiterdienstversammlung besuchten etwa 35 Mitglieder der Schulleitungen im Werra-Meißner-Kreis den zentralen Lern- und Gedenkort für jüdisches Leben in der Region Werra-Meißner. Dr. Martin Arnold, Vorsitzender des Vereins der Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens in der Region, begrüßte die Besucherinnen und Besucher. „Das riesige, sich über Jahrhunderte erstreckende Erbe jüdischen Lebens in unserer Region darf nicht in Vergessenheit geraten“, so Arnold. „Gerade die Schülerinnen und Schüler, auch Konfirmandengruppen, sollten Möglichkeiten finden, es zu entdecken.“ Die Pädagogen Arnold Baier und Ludger Arnold vermittelten einen ersten Eindruck, was es in der Synagoge Abterode zu entdecken gibt. „Tablets, Großbildschirm, gutes WLAN, wir setzen vor allem auf die neuen technischen Möglichkeiten“, sagte Arnold Baier. Dabei gibt es auch interessante Gegenstände zu bestaunen, eine hebräische Schriftrolle des biblischen Buches Esther etwa oder einen Thora-Wimpel aus dem Jahr 1775. Ludger Arnold rief die Lehrerinnen und Lehrer aus der Region auf, sich aktiv an der Gestaltung des Lern- und Gedenkortes zu beteiligen: „Nutzen Sie die Informationen aus Eschwege, Witzenhausen, Harmuthsachsen, Herleshausen und vielen anderen Orten jüdischen Lebens für Ihren Unterricht.“ Einzelne Fachkonferenzen von Schulen hätten sich bereits angemeldet zu einem Besuch und ihre Mitarbeit angeboten. Schulamtsleiterin Anita Hofmann begrüßte den neuen außerschulischen Lernort und dankte den Initiatoren. Gerade angesichts des wieder aufkeimenden Antisemitismus in der Gesellschaft seien gute Kenntnisse über das Judentum nötiger denn je.
Am 27. Januar, dem weltweiten Holocaust-Gedenktag, wird in der Synagoge Abterode der Opfer des Holocaust aus der Region Werra-Meißner gedacht.