Archiv: Mai 2020

  1. Ein Apfelbäumchen am Platz der ehemaligen Synagoge in Witzenhausen

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    Diesen Apfel züchtete der katholische Pfarrer Korbinian Aigner während seiner Haft im KZ Dachau heimlich zwischen den Baracken. 120 Sämlinge konnte er herausschmuggeln.
    Nun haben wir einen „Korbiniansapfel“ am Platz der ehemaligen Synagoge in Witzenhausen gepflanzt.. Dort ging die Synagoge nach dem Pogrom im November 1938 in Flammen auf.

    Der Korbiniansapfel: Gemalt von Korbinian Aignet

    Wegen der Corona-Pandemie fand das „Angießen“ des neugepflanzten Apfelbäumchens nur im kleinen Kreis und unter Einhaltung von Schutzregeln statt. Martin Arnold, der Vorsitzende des Vereins der Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis, konnte dazu vom Klinikum Werra-Meißner, auf deren Betriebsgelände das Apfelbäumchen gepflanzt wurde, den Aufsichtsratsvorsitzenden Stefan Reuß, Verwaltungsdirektor Michael Rimbach, Geschäftsführer Christoph Maier und den Betriebsratsvorsitzenden Matthias Vollmer begrüßen. Gespendet wurde das Apfelbäumchen von Susanne Böhringer, Pfarrerin für Meditation und geistliches Leben im Kloster Germerode. Erfreut über die Aktion zeigten sich auch der Witzenhäuser Bürgermeister Daniel Herz und der Präses des Evangelischen Kirchenkreises Ludger Arnold.

    Dr. Martin Arnold, Ludger Arnold und Susanne Böhringer beim „Angießen“ am 13. Mai 2020 in Witzenhausen


    Martin Arnold erinnerte an ein Gedicht des jüdischen Religionswissenschaftlers Schalom ben Chorin: „Freunde, dass der Mandelzweig / wieder blüht und treibt, ist das nicht ein Fingerzeig, dass die Liebe bleibt? Dass das Leben nicht verging, so viel Blut auch schreit, achtet dieses nicht gering, in der trübsten Zeit.“

  2. Themenheft zur jüdischen Regionalgeschichte

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    Viele neue Entdeckungen zur Geschichte der jüdischen Gemeinden in der Region Werra-Meißner werden in der neuesten Ausgabe der „Eschweger Geschichtsblätter“ veröffentlicht. Sie ist ab sofort für 15€ in der Buchhandlung Heinemann in Eschwege und im Buchhandel (ISSN 2197-6163) erhältlich. In diesem Themenheft sind nicht nur fünf Vorträge dokumentiert, die im Jahr 2019 in einer Reihe „Spuren jüdischen Lebens entdecken in der Region Werra-Meißner“ gehalten wurden. Darüber hinaus enthält das Heft auch einen Beitrag von Prof. Dr. Andreas Lehnardt von der Universität Mainz über ein wieder aufgefundenes Depot von Schriften und Gegenständen aus der ehemaligen Synagoge Abterode, das dort erstmals im Einzelnen beschrieben wird. Viele neue Erkenntnisse enthalten auch die Beiträge von Hans Isenberg über die öffentliche israelitische Schule in Reichensachsen, von Thomas Beck über die Jüdin Margot Mezger geb. Löwenstein aus Datterode und von Rolf Hocke über jüdische Gebetbücher aus Harmuthsachsen.

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