Archiv: Aug 2020

  1. Auf den Spuren jüdischen Lebens

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    Felix Martin besucht den Lern- und Gedenkort für jüdisches Leben in Abterode

    Eschwege / Abterode, 14. August 2020:  Der Grüne Landtagsabgeordnete Felix Martin folgte vergangenen Freitag einer Einladung von Dr. Martin Arnold, den Lern- und Gedenkort für jüdisches Leben in der ehemaligen Abterode zu besuchen.

    Die Lern- und Gedenkort befindet sich in der 1871 errichteten Synagoge in Abterode. Die schönen Malereien im Obergeschoss erzählen eine eindrucksvolle Geschichte, wie auch die siebenarmige Menora und die Ester-Rolle, die an die ehemalige Synagoge erinnern.

    Dr. Arnold begab sich mit den Besuchern auf eine Zeitreise und machte deutlich, dass dieser Gedenkort ganz besonders junge Menschen, Schülerinnen und Schüler ansprechen soll und dazu bringen möchte, sich mit ihrer eigenen Geschichte auseinanderzusetzen.

    Dr. Arnold sprach ebenfalls die Erhaltung einer Synagoge in Harmuthsachsen an und zeigte die vielfältigen Probleme auf, die hier gelöst werden müssen. Bei allen Schwierigkeiten stellt er fest: „Es gibt ein Bemühen, die Spuren jüdischen Lebens zu erhalten.“

    Zum Ende seines Besuchs konnte Felix Martin mittels einer virtuellen Brille einen Blick in die ehemalige Synagoge in Eschwege werfen.

    Der Landtagsabgeordnete zeigte sich sehr berührt von dem neuen Lern- und Gedenkort und beeindruckt von der Arbeit, die neben Dr. Arnold auch Andrea Röth von Aufwind und Ludger Arnold von den „Freundinnen und Freunden jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis“ leisten. „Der Gedenk- und Lernort für jüdisches Leben in der ehemaligen Synagoge in Abterode ist eine echte Bereicherung für eine lebendige Erinnerungskultur, die Erforschung jüdischen Lebens sowie den Erhalt dieses wunderbaren und historisch wertvollen Gebäudes. Ich bin sehr stolz in einer Region zu wohnen, die sich ihrer historischen Verantwortung stellt und danke Herrn Dr. Arnold dafür, dass mit dieser Gedenkstätte das Wissen um die jüdische Kultur an künftige Generationen weitergegeben wird.“

  2. Was verbindet Christen und Juden?

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    Der Evangelische Kirchenkreis Werra-Meißner hat den Verein der Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens eingeladen, im Rahmen einer Andacht das Verhältnis von Christen und Juden bzw. von Kirche und Synagoge zu bedenken. Daraus entstand eine Andacht, die am 16. August veröffentlicht wurde. Sie ist zu sehen unter https://www.youtube.com/channel/UCRB_Tca3mHEV9AkbY9AYFvQ. Mitwirkende: Pfarrerin Sieglinde Repp-Jost, Theologiestudentin Pauline Haase und der Vereinsvorsitzende Dr. Martin Arnold. Aufnahme und Schnitt: Bernd Helbach.

  3. Spuren jüdischen Lebens entdecken

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    Die Entdeckung und Erforschung der „Genisa“ aus der Synagoge Abterode

    Im Jahr 1986 entdeckten Dr. Karl Kollmann und Dr. Thomas Wiegand auf dem Dachboden der Synagoge in Abterode ein Depot mit Schriften und Gegenständen aus der jüdischen Gemeinde Abterode. Sie sicherten die Funde, doch der Aufbewahrungsort geriet in den folgenden Jahren in Vergessenheit. Erst im Jahr 2018 wurden sie wiedergefunden. Im vergangenen Jahr hat Dr. Andreas Lehnardt, Professor für Judaistik an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz, den Fund erstmals wissenschaftlich untersucht. Er wird einen Überblick über die Funde geben und sie einordnen in andere Genisa-Funde, die in den letzten Jahrzehnten in Deutschland gemacht wurden. Karl Kollmann und Thomas Wiegand berichten erstmals in einem Interview, wie sie die Schriften und Gegenstände 1986 entdeckten. Andreas Heimann und Eberhard Laukner erzählen, wie sie die Schriften und Gegenstände überraschend wiedergefunden haben.

    Der Verein der Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis und die Jüdische Liberale Gemeinde „Emet we Schalom Nordhessen“ laden gemeinsam zu der Veranstaltung ein am Mittwoch, dem 26. August 2020, 19.00 bis 20.30 Uhr. Wegen der Schutzbestimmungen zur Corona-Pandemie können nur bis zu zehn Personen in der ehemaligen Synagoge Abterode anwesend sein. Weitere Personen können virtuell teilnehmen über die Internetplattform „Zoom“. Um vorherige Anmeldung wird gebeten bei Dr. Martin Arnold (martin.arnold@posteo.de).

    Den Zoom-Teilnehmenden wird ein Link mit den Zugangsdaten zugesandt. Sie benötigen einen PC oder Laptop mit Kamera und Mikrofon. „Haben Sie keine Angst vor der Technik, sie ist auch für technisch weniger versierte Menschen nicht schwierig“, verspricht Martin Arnold.

  4. Politiker besuchen ehemalige Synagoge in Abterode

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    Staatsminister Michael Roth kam mit den beiden Landtagsabgeordneten Karina Fissmann und Knut John zu Besuch in den Lern- und Gedenkort für jüdisches Leben in der ehemaligen Synagoge in Abterode. Die Gäste zeigten sich beeindruckt von der Atmosphäre des Raumes, in dem noch vieles an die ehemalige Synagoge erinnert. Andrea Röth vom Verein „Aufwind“ und Martin Arnold von den „Freundinnen und Freunden jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis“ informierten über die wechselvolle Geschichte des Gebäudes, das im Jahr 1871 als Synagoge errichtet und im Jahr 1938 im Zusammenhang mit den Novemberpogromen verwüstet wurde. Nach Auslöschung der jüdischen Gemeinde diente es unter anderem als Düngemittellager und Bank. Im Jahr 2012 wurde im Untergeschoss ein „Lädchen für Alles“ und im Jahr 2019 im Obergeschoss ein Lern- und Gedenkort für jüdisches Leben in der Region Werra-Meißner eingerichtet. Dort kann man sich informieren über die Geschichte, Kultur und Religion der 14 jüdischen Gemeinden im Gebiet des heutigen Werra-Meißner-Kreises. Für die Vermittlung kommen vor allem digitale Medien wie ein Großbildschirm, Tablets und eine virtuelle Brille zum Einsatz. „Wir möchten vor allem junge Menschen ansprechen“, sagte Ludger Arnold vom Vorstand des Vereins. Schülerinnen und Schüler, aber auch Konfirmandinnen und Konfirmanden sind besonders im Blick.

    Im Gespräch mit den Politikerinnen und Politikern ging es auch um das Thema Antisemitismus. Manuel Pelz, Mitglied im Vorstand des Vereins, berichtete von der Sorge in den jüdischen Gemeinden vor einem neuen Antisemitismus, der sich vor allem im Hass auf den Staat Israel äußert. Der Verein äußerte auch seine Sorge um den Erhalt der Synagoge in Harmuthsachsen, die nach einer Renovierung im Jahr 2004 wieder mehr und mehr verfällt. „Du

    rch Gespräche mit allen Beteiligten werden wir in den nächsten Wochen nach einer Lösung suchen, wie die Synagoge dauerhaft erhalten werden kann“, sagte Friedhelm Junghans im Namen des Vereins.

    Martin Arnold dankte im Namen der Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens für die breite Unterstützung im Bemühen, die Spuren jüdischen Lebens in der Region zu erhalten und Begegnungen mit heutigem Judentum zu ermöglichen. Für Kleingruppen sind auch unter den Bedingungen der Corona-Pandemie Besuche in Abterode möglich (Anmeldung bei Martin Arnold Tel. 05651-339281).

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