Spuren jüdischen Lebens entdecken
Die Entdeckung und Erforschung der „Genisa“ aus der Synagoge Abterode
Im Jahr 1986 entdeckten Dr. Karl Kollmann und Dr. Thomas Wiegand auf dem Dachboden der Synagoge in Abterode ein Depot mit Schriften und Gegenständen aus der jüdischen Gemeinde Abterode. Sie sicherten die Funde, doch der Aufbewahrungsort geriet in den folgenden Jahren in Vergessenheit. Erst im Jahr 2018 wurden sie wiedergefunden. Im vergangenen Jahr hat Dr. Andreas Lehnardt, Professor für Judaistik an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz, den Fund erstmals wissenschaftlich untersucht. Er wird einen Überblick über die Funde geben und sie einordnen in andere Genisa-Funde, die in den letzten Jahrzehnten in Deutschland gemacht wurden. Karl Kollmann und Thomas Wiegand berichten erstmals in einem Interview, wie sie die Schriften und Gegenstände 1986 entdeckten. Andreas Heimann und Eberhard Laukner erzählen, wie sie die Schriften und Gegenstände überraschend wiedergefunden haben.
Der Verein der Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis und die Jüdische Liberale Gemeinde „Emet we Schalom Nordhessen“ laden gemeinsam zu der Veranstaltung ein am Mittwoch, dem 26. August 2020, 19.00 bis 20.30 Uhr. Wegen der Schutzbestimmungen zur Corona-Pandemie können nur bis zu zehn Personen in der ehemaligen Synagoge Abterode anwesend sein. Weitere Personen können virtuell teilnehmen über die Internetplattform „Zoom“. Um vorherige Anmeldung wird gebeten bei Dr. Martin Arnold (martin.arnold@posteo.de).
Den Zoom-Teilnehmenden wird ein Link mit den Zugangsdaten zugesandt. Sie benötigen einen PC oder Laptop mit Kamera und Mikrofon. „Haben Sie keine Angst vor der Technik, sie ist auch für technisch weniger versierte Menschen nicht schwierig“, verspricht Martin Arnold.