Zwischen Aufbruch und Ausgrenzung: Verein der Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens lädt ein zu Vortrag über das Jahr 1933 aus jüdisch-regionaler Perspektive

Auch in der Region Werra-Meißner ist am 30. Januar 1933 wohl den wenigsten Zeitgenossen klar, dass sie gerade den Beginn einer historischen Zäsur miterleben: An diesem Tag kommen in Deutschland die Nationalsozialisten an die Macht. Innerhalb weniger Monate zerstören sie grundlegende Strukturen des Rechtsstaates und verändern in perfider Weise die Gesellschaft: Die einen verbinden damit einen scheinbar verheißungsvollen Aufbruch, die anderen werden rasant zu Opfern von Ausgrenzung und Verfolgung.


Dazu gehören bereits im Umbruchsjahr 1933 nicht nur politische Gegner, sondern auch die jüdische Bevölkerung. Die damaligen Landkreise Eschwege und Witzenhausen bilden da keine Ausnahme. So stehen Erfahrungen von Unterdrückung, Gewalt und Schikanen von Juden aus der Region am Mittwoch, 28. April, im Mittelpunkt eines digitalen Vortrages des hiesigen Vereins der Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens.
Die Vorstandsmitglieder Dr. Martin Arnold und Anna-Maria Zimmer informieren über das Jahr 1933 aus jüdisch-regionaler Perspektive. „Wir wollen aufzeigen, wie sich die Machteroberung der Nationalsozialisten konkret auf den Alltag der Menschen vor Ort ausgewirkt hat“, so die Referenten, „vor allem schauen wir dabei auf die Umsetzung verschiedener juristischer Bestimmungen.“ Ausgehend von der Situation der jüdischen Bevölkerung vor dem Ende der Demokratie nimmt der Vortrag anhand verschiedener Quellen etwa die Gleichschaltung von Vereinen und Schulen, den Boykott jüdischer Geschäfte und die sogenannte Schutzhaft im Eschweger Gefängnis in den Blick.

Der Vortrag beginnt um 19 Uhr über die Plattform Zoom. Eine vorherige Anmeldung per Mail unter info@synagoge-abterode.de bis spätestens Dienstag, 27. April, ist notwendig, um den Zugangslink zu erhalten.