Junges Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft besucht Eschwege und Abterode

Eine Gruppe junger Menschen aus dem Rhein-Main-Gebiet besuchte die Ben-Gurion-Gedenktafel am Preußenplatz in Eschwege und anschließend die ehemalige Synagoge in Abterode. Ihr besonderes Interesse galt dabei dem Lager für „displaced persons“, das zwischen 1946 und 1949 auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes an der Niederhoner Straße untergebracht war. Bis zu 3.000 Menschen, die den Holocaust und die Konzentrationslager überlebt hatten, verbrachten dort eine Übergangszeit, um sich auf die Auswanderung nach Palästina, in die USA oder in andere Länder vorzubereiten. Am 15. Oktober 1946 besuchte David Ben Gurion, der Vorsitzende der „Jewish Agency“ und spätere erste Ministerpräsident des 1948 gegründeten Staates Israel, das Lager in Eschwege. Mehrere tausend Menschen versammelten sich, um ihn zu sehen und zu hören. Ben Gurion lud ein zur Auswanderung nach Israel. Martin Arnold von den „Freundinnen und Freunden jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis“ informierte über die Einrichtung und Organisation des Lagers. In der Synagoge Abterode zeigte sich die Gruppe erstaunt über das jahrhundertelange jüdische Leben in der Region Werra-Meißner. „Die Geschichte“, so ein Mitglied der Gruppe, „veranlasst uns zu verantwortlichem Handeln gegen die Benachteiligung von Minderheiten, gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus und dem Einsatz für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte – Prinzipien, die Deutschland und Israel teilen.“