Gedenken an einen dunklen Tag

Etwa 50 Menschen hatten sich bei Einbruch der Dunkelheit in Abterode an der Synagoge versammelt, um an den Pogrom gegen Juden im Jahr 1938 zu erinnern. Am 8. November 1938 hatte dort eine große Volksmenge die Synagoge verwüstet, die Tora-Rollen und das Inventar vor der Synagoge verbrannt, war in jüdische Geschäfts- und Wohnhäuser eingedrungen und hatte Mitglieder der jüdischen Gemeinde bedroht und geschlagen. Bei einem Rundgang durch Abterode wurden die Orte der Gewalt aufgesucht und die Geschehnisse in Erinnerung gerufen. Der Verein der „Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis“ rief dazu auf, gegen jede Art von Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung anzukämpfen: „Jede und jeder ist gefragt, sei es im Alltag, in der Schule, am Arbeitsplatz, im Sportverein, oder in den sozialen Medien. Es ist notwendiger denn je, seine Stimme zu erheben, wo immer sich Hass äußert, egal ob gegen Juden, Christen oder Muslime, ob wegen Herkunft, Obdachlosigkeit oder sexueller Orientierung.“ Musikalisch wurde die Gedenkveranstaltung durch die „Tulpendiebe“ mitgestaltet. Die Veranstaltung fand statt im Rahmen der Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus. Sie wurde von der Amadeu-Antonio-Stiftung unterstützt.