Archiv: Jun 2022

  1. Gut besuchter Pfännervortrag zur jüdischen Unternehmerfamilie Bodenheim in Bad Sooden-Allendorf

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    Auf dem Foto von links nach rechts: Dr. Martin Arnold, Dr. Antje Laumann-Kleineberg und von den Pfännerschaftsnachkommen Andreas Loehnert und Wolfgang Frühauf.

    Großes Interesse fand der diesjährige Pfännervortrag im Hochzeitshaus in Allendorf. Etwa 75 Personen konnte Wolfgang Frühauf im Namen der Pfännerschaftsnachkommen willkommen heißen. Dr. Martin Arnold trug die Ergebnisse einer historischen Recherche vor zum Thema „Die Bodenheims. Emanzipation und Vernichtung einer jüdischen Unternehmerfamilie aus Bad Sooden-Allendorf“. Er zeichnete die Geschichte der Familie Bodenheim nach vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Jahr 1944. In ihr spiegelt sich ein bedeutendes Kapitel der Industriegeschichte des Werralandes wider, nämlich der Aufstieg eines Start-up-Unternehmens zu einem Weltmarktführer, der Tütenfabrik Bodenheim & Co.. Zum anderen lassen sich am Beispiel dieser Familie Entwicklungen aufzeigen, die typisch waren für jüdisches Leben in Hessen und in Deutschland. Über vier Generationen hinweg zeigen sich Diskriminierung, Emanzipation und Assimilation, schließlich auch die erneute Ausgrenzung von Juden bis hin zur Vernichtung. Rudolph Bodenheim wurde im Jahr 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert und starb dort unter ungeklärten Umständen. Arnold dankte Stadtarchivarin Dr. Antje Laumann-Kleineberg, die an der Recherche maßgeblichen Anteil hatte.

  2. Intensive Geschichtsstunde

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    „Das war eine der intensivsten Geschichtsstunden, die ich bisher erlebt habe“, sagte ein Schüler zum Abschluss. 12 Schülerinnen und Schüler aus dem Leistungskurs Geschichte des Oberstufengymnasiums Eschwege besuchten den Lern- und Gedenkort für jüdisches Leben in der ehemaligen Synagoge in Abterode. Im Unterricht hatten sie sich schon mit einigen Aspekten der Geschichte des Nationalsozialismus auseinandergesetzt. In Abterode gingen sie der Frage nach, wie sich der Nationalsozialismus auf Jüdinnen und Juden im Gebiet des heutigen Werra-Meißner-Kreises ausgewirkt hatte. Sie recherchierten über den Boykott jüdischer Geschäfte im Jahr 1933, über die „Nürnberger Gesetze“ im Jahr 1935, die die Novemberpogrome 1938 und die Deportation und Vernichtung der letzten verbliebenen Juden in den Jahren 1941 und 1942. Im Gespräch mit Dr. Martin Arnold, dem Vorsitzenden des Vereins der Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens, wurde deutlich, dass der Nationalsozialismus nicht von oben aufgezwungen, sondern tief in den Städten und Dörfern der Region verwurzelt war. Eine Schülerin sagte: „Die Fülle der interessanten Informationen war faszinierend. Die Zeitzeugenberichte zu erkunden hat mir sehr viel Spaß gemacht. Solche genauen und persönlichen Erlebnisse und Berichte zu den Ereignissen der Juden in Europa zu lesen, ist eine Erfahrung wert.“

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