Archiv: Okt 2022

  1. Edward und Judi Stein zu Ehrenmitgliedern berufen

    Hinterlassen Sie ein Kommentar

    Der Vorstand der „Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis“ hat Edward und Judi Stein (Needham / USA) zu Ehrenmitgliedern berufen. Beide hatten im September eine Woche lang Eschwege besucht. In vielen Begegnungen, unter anderem mit Schülerinnen und Schülern der Adam-von-Trott-Schule Sontra und des Oberstufengymnasiums Eschwege, kamen sie mit Menschen über jüdisches Leben ins Gespräch und lernten die Arbeit des Vereins kennen. Edward Stein hat sich auch wissenschaftlich mit dem Lager für „Displaced Persons“ in Eschwege beschäftigt, in dem er selbst im Jahr 1947 geboren wurde. „Die Ehrenmitgliedschaft soll zum Ausdruck bringen, dass wir auch über weite Entfernungen hinweg verbunden sind als Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens in Vergangenheit und Gegenwart“, sagte Dr. Martin Arnold, der Vorsitzende des Vereins. „Wir sind zutiefst gerührt, dass uns eine solche Ehre zuteilwird“, antworteten Judi und Edward Stein. „Vielleicht werden wir eines Tages wieder den Weg nach Eschwege finden.“

  2. Konfirmandinnen und Konfirmanden entdecken jüdisches Leben

    Hinterlassen Sie ein Kommentar

    Die Konfirmandinnen und Konfirmanden der Auferstehungskirchengemeinde in Eschwege besuchten die ehemalige Synagoge in Abterode. Martin Arnold vom Verein der Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis erzählte den Jugendlichen von der Geschichte der Synagoge und der jüdischen Gemeinde in Abterode. Die Mädchen und Jungen entdeckten die Besonderheiten des Raumes im Vergleich zu einer Kirche. Im Mittelpunkt stand die Bedeutung der „Thora“ (Weisung Gottes) für das Judentum. „Uns verbindet viel mehr mit dem Judentum als viele meinen“, sagte Arnold. „Aber es gibt auch wichtige Unterschiede, etwa den Glauben an Jesus Christus, die Beschneidung der Jungen oder das koschere Essen.“

  3. Ehemalige Synagoge in Meißner-Abterode ist „Denkmal des Monats“

    Hinterlassen Sie ein Kommentar

    Die ehemalige Synagoge in Meißner-Abterode hat eine bewegte Geschichte: Von den Nationalsozialisten wurde sie geschändet, später mehrfach umgebaut; die ursprüngliche Nutzung ging verloren. Die Vereine „Aufwind – Verein für seelische Gesundheit e.V.“ und „Freundinnen und Freunde des jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis“ haben aus dem Gotteshaus einen Lern- und Gedenkort für jüdisches Leben gemacht. Dieses Engagement wird nun gewürdigt: Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn hat das Haus heute als „Denkmal des Monats“ ausgezeichnet und 1.000€ Preisgeld an die Mitglieder überreicht.

    „Die jüdische Vergangenheit in Deutschland zu bewahren, ist keine einfache Aufgabe. Ihre baukulturellen Spuren gingen oft verloren, wurden zerstört oder umgenutzt und die Erinnerungen an diese Taten vergessen und verdrängt. Der Treffpunkt in der ehemaligen Synagoge macht jüdische Geschichte wieder sichtbar und verankert soziales Engagement in historischen Mauern“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Mit ihrer Arbeit tragen die Mitglieder der beiden Vereine entscheidend dazu bei, ein herausragendes Zeichen gegen Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewaltherrschaft zu setzen. Wir können und dürfen die Beschäftigung mit unserer Vergangenheit nicht für beendet erklären unter Verweis darauf, dass ja nun längst alles gesagt sei. Ganz im Gegenteil: Was historische Verantwortung bedeutet, muss auch mit Blick auf die jeweilige Gegenwart immer wieder aufs Neue erarbeitet werden. Ich danke den Vereinen herzlich für ihre Arbeit und gratuliere zur Auszeichnung.“

    Dr. Martin Arnold dankte im Namen der Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis für die Auszeichnung: „Sie ist Anerkennung für unsere Arbeit und eine Ermutigung, die Spuren jüdischen Lebens zu erhalten und zugänglich zu machen.“ Konkret engagiere sich der Verein gerade für den Erhalt der vom Verfall bedrohten Synagoge in Harmuthsachsen. Er bat die Ministerin um Unterstützung für dieses Vorhaben.

    Die Synagoge in Abterode wurde 1871 erbaut. Während des Novemberpogroms 1938 vernichteten die Nazis die Inneneinrichtung. Danach diente das Haus als Lagerraum und in den 1990er Jahren als Bankfiliale. Große Teile der Baustruktur und des Raumgefühls gingen verloren, ehe sich die Vereine „Aufwind – Verein für seelische Gesundheit e.V.“ und die „Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis“ des Gebäudes annahmen. Im Erdgeschoss richteten sie einen Laden ein, der Menschen mit Behinderungen Arbeitsplätze bietet. Im Obergeschoss konnten faszinierende Vasen- und Rankenmalereien, Davidsterne in den Deckenfeldern sowie Schablonenmalereien an den Wänden gesichert und gereinigt werden; sie vermitteln einen authentischen Eindruck der ehemaligen Synagoge. Heute entdecken die Besucherinnen und Besucher dort Schriften, Gebetbücher und rituelle Gegenstände. Zudem gibt es Lernangebote zu jüdischen Festen, Alltagsleben, Erinnerungskultur und Antisemitismus.

    Hintergrund „Denkmal des Monats“:
    Die im Juni 2018 erstmals verliehene Auszeichnung „Denkmal des Monats“, die mit
    1.000 Euro dotiert ist, können Personen, Initiativen oder Körperschaften erhalten. Sie
    sollen sich bei der Erhaltung ihrer Denkmäler in besonderer Weise verdient gemacht
    haben. Vorgestellt werden denkmalpflegerische Maßnahmen, die individuell, mit
    handwerklich-technischer Qualität und besonderem Engagement ausgeführt wurden.
    Das Landesamt für Denkmalpflege Hessen wählt die Preisträgerinnen und Preisträger
    aus den Bewerbungen für den Hessischen Denkmalschutzpreis aus. Neben dem
    „Denkmal des Monats“ wird auch die Auszeichnung „Museum des Monats“ regelmäßig
    vergeben. Alle ausgezeichneten Objekte kann man auf kunst.hessen.de auf einer
    interaktiven Karte erkunden.

    Fotos: Melanie Salewski

Neueste Beiträge

Neueste Kommentare

Archive

Kategorien

Meta