Kinder der Frau-Holle-Schule Abterode besuchten Synagoge
Überrascht waren die Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse, als sie hörten, dass es in Abterode eine große jüdische Gemeinde gegeben hat. Viele hatten zwar bisher schon im „Lädchen für Alles“ eingekauft, das heute im Untergeschoss der Synagoge untergebracht ist, aber den Lern- und Gedenkort im Obergeschoss hatten bisher nur wenige besucht. Martin Arnold und Arnold Baier von den „Freundinnen und Freunden jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis“ erzählten den Kindern, wie es in der Zeit des Nationalsozialismus dazu kam, dass viele Jüdinnen und Juden aus Abterode vertrieben oder gar ermordet wurden. Die Schülerinnen und Schüler setzten sich intensiv mit der biblischen Esther-Geschichte auseinander, die dort auf einer alten Pergamentschriftrolle aus Abterode erhalten ist. Die Geschichte wird jeweils zum jüdischen Purim-Fest gelesen, das in diesem Jahr am 6. und 7. März gefeiert wird. Großen Spaß hatten die Jungen und Mädchen dabei, jeweils viel Lärm zu machen, wenn der Name des bösen „Haman“ erwähnt wird, der alle Juden umbringen wollte. „Die Geschichte macht Mut, das Böse mit Klugheit auszutricksen“, so eine Schülerin.