Archiv: Mrz 2023

  1. Verein Heimatgeschichte Hebenshausen besuchte Synagoge Abterode

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    Foto von links nach rechts: Lars Klein, Helmut Steidl, Jan Tino Demel, Laura Wallmann und Arnold Baier

    Heimatgeschichte wird in Hebenshausen großgeschrieben. Erst kürzlich hat der Verein in der Gemeindeverwaltung Hebenshausen eine Ausstellung über „Hebenshausen im Nationalsozialismus“ gezeigt, die auf großes Interesse stieß. Dazu hatten Lars Klein, Jan Tino Demel und andere Vereinsmitglieder mit Zeitzeugen gesprochen und viele Dokumente entdeckt und zusammengetragen, die sie nach Themenbereichen geordnet in einer Ausstellung präsentierten.

     

    Ein Thema war dabei auch die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Hebenshausen. „Das ist großartig, was Sie hier zusammengetragen haben“, sagte Dr. Martin Arnold von den „Freundinnen und Freunden jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis. Er lud die Vereinsmitglieder zu einem Besuch des Lern- und Gedenkortes für jüdisches Leben in die ehemalige Synagoge nach Abterode ein. Dort informierte Laura Wallmann über die jüdische Gemeinde Hebenshausen, die seit dem 17. Jahrhundert nachweisbar ist. Die Gemeinde verfügte über eine Synagoge, eine eigene Schule und einen eigenen Friedhof. „Die jüdischen Familien in Hebenshausen lebten vorwiegend vom Handel mit Vieh, Fellen und Schreibwaren“, so Wallmann. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Gemeinde ausgelöscht. 15 Jüdinnen und Juden, die in Hebenshausen geboren waren oder länger am Ort gelebt hatten, wurden Opfer des Holocaust.

    Lars Klein zeigte sich beeindruckt von den vielen Informationen über jüdisches Leben in der Region, die in Abterode zugänglich sind. „Wir sollten unsere Erkenntnisse zusammentragen“, empfahl Martin Arnold. Da beide Vereine sehr digital ausgerichtet sind, sollte dies gut möglich sein. Eine enge Zusammenarbeit wird von beiden Seiten angestrebt.

  2. Griechische Gäste der „Werkstatt für junge Menschen“ besuchen Synagoge Abterode

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    Auch in Griechenland hat der Nationalsozialismus Angst und Schrecken verbreitet. „Mehr als 500 Männer und minderjährige Jungen wurden allein in Kalavryta am 13. Dezember 1943 von Soldaten der Deutschen Wehrmacht ermordet und der Ort wurde niedergebrannt,“ berichtete Panos Poulus. Er gehörte zu der Gruppe, die in der vergangenen Woche die Werkstatt für junge Menschen in Eschwege besuchte.

    Laura Wallmann und Martin Arnold von den Freundinnen und Freunden jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis informierten die Gäste über den Pogrom gegen Jüdinnen und Juden in Abterode. „Seit 1933 wurden Juden bedrängt, Deutschland zu verlassen. Im November 1938 kam es zu einem Pogrom, um Juden in Angst und Schrecken zu versetzen. Die Synagoge wurde demoliert und verwüstet.“ 83 Jüdinnen und Juden, die in Abterode geboren waren oder lebten, wurden im Holocaust ermordet.

    Alle waren sich einig in der Einschätzung: „Das darf nie wieder passieren.“ Deshalb müssten insbesondere junge Menschen vor den Gefahren des Antisemitismus gewarnt werden. Die Aktion „Sühnezeichen Friedensdienste“ vermittelt Jugendliche in Freiwilligendienste in Kalavryta (Griechenland), in dem das Massaker geschah. Die Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis möchten insbesondere jungen Menschen vor Augen stellen, wozu Antisemitismus führen kann.

    „Eine schöne und wichtige Begegnung“, sagte Martin Arnold. Der Austausch wird im Rahmen des Bundesprogrammes für Partnerschaft und Demokratie, vom Deutsch-Griechischen Jugendwerk und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus gefördert. Im April wird eine Gruppe von acht Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Eschwege, die an der berufsvorbereitenden Maßnahme „AQUA“ („Ausbildung, Qualifizierung und Arbeit“) teilnehmen, im Rahmen einer deutsch-griechischen Jugendbegegnung nach Griechenland reisen. Das gemeinsame Arbeitsprojekt dort soll zur Völkerverständigung beitragen und ermöglichen, mit gleichaltrigen jungen Leuten zusammen zu sein und auf diese Weise „Land und Leute“ besser kennenzulernen.

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