Was glauben Juden, was glauben Christen?
15 Konfirmandinnen und Konfirmanden der Evangelischen Stadtkirchengemeinde besuchten mit ihrer Pfarrerin Sieglinde Repp-Jost den Lern- und Gedenkort in der ehemaligen Synagoge Abterode. Noch niemand von ihnen hatte bis dahin eine Synagoge von innen gesehen. „Was ist das für eine Schachtel da am Türpfosten?“, fragte sie Martin Arnold von den Freundinnen und Freunden jüdischen Lebens gleich zu Beginn. Schritt für Schritt lernten die Jugendlichen durch eigene Recherchen mit Hilfe von Tablets, was eine „Mesusa“, ein „Tallit“ oder eine „Kippa“ ist. Im Mittelpunkt stand jedoch das „Schma Jisrael“, eines der jüdischen Grundgebete: „Höre, Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR ist einer. Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft.“ Da auch Jesus dieses Gebet als das „höchste“ bezeichnete, zeigt es die tiefe innere Verbindung von Judentum und Christentum. Doch es gibt auch einen tiefgreifenden Unterschied zwischen beiden, ergänzte Arnold. Dies ist etwa an der Einrichtung der jeweiligen Gottesdiensträume zu erkennen: „Im Kirchenraum ist alles auf das Kreuz hin ausgerichtet, in der Synagoge steht hingegen die Tora im Mittelpunkt.“