Lea Schellhase berichtete über Opfer der Schoah aus Wichmannshausen
Ein Geschichtsseminar über „Stolpersteine“ an der Universität Kassel gab den Anstoß zu einer besonderen Recherche. „Wie war das eigentlich in meinem Dorf, in Wichmannshausen?“, fragte Lea Schellhase, die Grundschulpädagogik studiert. Jetzt stellte sie vor einem großen Publikum in der Adam-von-Trott-Schule in Sontra die Ergebnisse ihrer Recherche vor. Im Mittelpunkt ihrer Forschungen standen die jüdischen Familien Heilbrunn und Blum. Sowohl Sarah Else Blum als auch Rosa Heilbrunn waren in Wichmannshausen geboren. Beide Frauen und viele weitere Familienmitglieder wurden in Konzentrationslagern ermordet. Lea Schellhase zeichnete ihren Lebensweg nach. Besonders erschütternd war ein Zeitzeugenbericht über die Erfahrungen in der Pogromnacht 1938. Mit ihrer Recherche möchte sie dazu und beitragen, dass mit weiteren „Stolpersteinen“ an die Opfer der Schoah aus Wichmannshausen erinnert wird.
Im Zuge ihrer Forschungen stieß Lea Schellhase auch auf Brian Luber, einen Nachfahren der Familie Heilbrunn, der heute in Australien lebt. Dort war es nachts um 3.00 Uhr, als er sich per Video zuschaltete und den Beitrag von Lea Schellhase mit Erfahrungen und Fotos aus der Familie ergänzte. Dabei berichtete er auch von einem Besuch in Sontra im Jahr 2019.
Ludger Arnold von den „Freundinnen und Freunden jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis“ dankte Lea Schellhase und Brian Luber für ihre beispielhaften Forschungen. Er dankte der Adam-von-Trott-Schule für die gute Kooperation und auch dem Technikteam mit Jonathan Panke und Simon Exner, die im Rahmen ihres „Freiwilligen Sozialen Schuljahres“ mit Unterstützung von Thomas Bartscher für die technische Umsetzung der Hybridveranstaltung sorgten. Ein weiterer Dank ging an die Familie von Lea Schellhase, die einen köstlichen Imbiss vorbereitet hatte.