43 Jüdinnen und Juden von Witzenhausen nach Riga deportiert
Am 8. Dezember 1941 begann die erste Deportation von Jüdinnen und Juden in das Ghetto nach Riga in Lettland. Es war der letzte Schritt der Nationalsozialisten mit dem Ziel, Deutschland „judenfrei“ zu machen. Die Witzenhäuser Jüdin Marga Steinhardt hat als eine der wenigen die Deportation überlebt. Bei einer Veranstaltung der „Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis“ im „Haus ZundA“ in Witzenhausen wurde jetzt ein Dokumentarfilm von Jürgen Hobrecht gezeigt, in dem sie ausführlich vom Ablauf der Deportation und vom Leben im Ghetto erzählt. Laura Wallmann informierte zuvor über die Vorbereitung der Deportation in Witzenhausen, die dann mit Sonderzügen über Kassel nach Riga erfolgte. Die Erzählungen von Marga Steinhardt und die Bilder aus dem Ghetto gingen den etwa 30 Besucherinnen und Besuchern sichtlich unter die Haut. Im Gespräch über den Film wurde auch die Frage gestellt, ob es Widerstand der nichtjüdischen Bevölkerung gegen die Deportationen gegeben habe. „Leider haben wir dafür bisher kein einziges Beispiel gefunden“, sagte Martin Arnold, „aber vielleicht gibt es ja solche Geschichten und wir haben sie noch nicht entdeckt, wir würden sie gern erzählen.“ Am Freitag, dem 8. Dezember, wird der Dokumentarfilm um 19.00 Uhr noch einmal in der Synagoge Abterode (Vorderweg 1) gezeigt. An dieser Veranstaltung kann man auch online teilnehmen. Ein Zugangslink kann unter info@synagoge-eschwege.de angefordert werden.