Holocaust-Gedenktag in Herleshausen

Schon früh man Morgen des Holocaust-Gedenktages (27. Januar) wurden in Herleshausen am Zaun des Grundstückes Lauchröder Str. 3, auf dem sich früher die Synagoge und die jüdische Schule befand, und in Nesselröden in der Ortsdurchfahrt am Dorfgemeinschaftshaus die Banner (180×80 cm) gut sichtbar angebracht. Markus Müller in Herleshausen und Lothar Bierschenk in Nesselröden danke ich herzlich für die tatkräftige Unterstützung, den Grundstückseigentümern für die Erlaubnis.

Es symbolisiert eine „stille“ Mahnung der Holocaust-Opfer aus Herleshausen, damit wir ihr Schicksal nicht zu vergessen und uns antisemitischen Gedanken vehement entgegen stellen sollen. Am späten Abend haben wir die Banner wieder abgenommen. Gut verpackt warten sie nun darauf, sich künftig immer am 27. Januar der Öffentlichkeit zeigen zu können.

Die Erinnerung an die Shoah bleibt wichtig,
… in Zukunft mehr denn je!
Vielleicht hat es am vergangenen Samstag, dem Holocaust-Gedenktag, nicht jeder
bemerkt: Auch in Herleshausen und Nesselröden gab es „Stillen Protest“ gegen Ten-
denzen, die uns derzeit bewegen und inzwischen viele Menschen zu Demonstrationen
auf die Straße rufen.
Bereits im vergangenen Jahr war im AK „Stolpersteine“ die Idee geboren, jeweils am
27. Januar an die Opfer aus unserer Gemeinde mit deren Namen zu erinnern. Ihr
Schicksal und die Ursachen dazu sollten nicht vergessen werden. Zwei Banner (180 x
80 cm) reihten sich in Herleshausen und Nesselröden stumm, aber mahnend in die
deutschlandweit aktuelle Diskussion mit ein.
Erst seit 1996 ist der 27. Januar ein offizieller Gedenktag. Bundespräsident Roman
Herzog erklärte damals: „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige
Generationen zur Wachsamkeit mahnen.“ Und sie müsse, so Herzog, „… jeder Gefahr
der Wiederholung entgegenwirken“.

In einem Beitrag von Gudrun Büscher in der TLZ-Eisenacher Presse vom 27.01.2029
mit der Überschrift: „Verantwortung endet nicht“ begründet sie, warum die Erinne-
rung an die Shoah wichtig bleibt – in Zukunft mehr denn je. Es gäbe Menschen, die
die Erinnerung wachhalten und dem antisemitischen Wüten in diesen Tagen ein „Nie
wieder“ entgegenhalten, aber es gäbe auch alle jene, die glauben, die Verantwortung,
die aus der Geschichte erwächst, abschütteln zu können – alles viel zu lange her. Drit-
tes Reich, Holocaust – was habe ich damit zu tun? Dazu befürchtet die Autorin: „Die-
ser Geschichtsvergessenheit und Gleichgültigkeit in Deutschland kraftvoll entgegenzu-
treten, wird in Zeiten des wachsenden Antisemitismus immer schwerer.“

In einem Beitrag von Gudrun Büscher in der TLZ-Eisenacher Presse vom 27.01.2029
mit der Überschrift: „Verantwortung endet nicht“ begründet sie, warum die Erinne-
rung an die Shoah wichtig bleibt – in Zukunft mehr denn je. Es gäbe Menschen, die
die Erinnerung wachhalten und dem antisemitischen Wüten in diesen Tagen ein „Nie
wieder“ entgegenhalten, aber es gäbe auch alle jene, die glauben, die Verantwortung,
die aus der Geschichte erwächst, abschütteln zu können – alles viel zu lange her. Drit-
tes Reich, Holocaust – was habe ich damit zu tun? Dazu befürchtet die Autorin: „Die-
ser Geschichtsvergessenheit und Gleichgültigkeit in Deutschland kraftvoll entgegenzu-
treten, wird in Zeiten des wachsenden Antisemitismus immer schwerer.“

Es gibt eine Verantwortung, die niemals endet, schreibt sie weiter: „Der Holocaust, die
systematische, massenhafte, industrielle Vernichtung von Jüdinnen und Juden in ei-
gens dafür gebauten Todesfabriken, ist in seiner Monstrosität etwas so Unfassbares,
dass sich nicht nur Vergleiche verbieten. Für Deutschland und die Deutschen und für
alle, die es werden wollen, erwächst daraus kein Schuldkomplex, sondern die Pflicht,
sich zu erinnern. „Nie wieder“ darf keine ritualisierte Floskel, kein leeres Versprechen
sein. … Dieser Kampf darf nicht verloren gehen! …

Helmut Schmidt