Fragen, Fragen und ein paar Entdeckungen
Sie hatten viele Fragen mitgebracht, die Jugendlichen der H 7 aus Bad Sooden-Allendorf zu ihrem Besuch in Abterode. So wollten sie u.a. wissen, was es mit der Kopfbedeckung auf sich hat, die manche Juden tragen. Warum essen die Juden Milch und Fleisch nicht zusammen? Woran erkennt man Juden? Warum hat die Pergamentrolle Brandlöcher? 19 Schülerinnen und Schüler der Rhenanus-Schule aus Bad Sooden-Allendorf hatten sich mit ihren Lehrkräften Carmen Roßbach und Marcus Steinigk auf eine Entdeckungsreise nach Abterode begeben, um dort die Synagoge zu besuchen. Ludger Arnold und Dr. Martin Arnold von den „Freundinnen und Freunden jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis“ gaben Einblicke in jüdisches Leben, vor allem in der Verfolgungszeit 1933 bis 1945. Damit hatte sich die Klasse bereits im Rahmen des Deutschunterrichts anhand einer Lektüre beschäftigt. Durch eigene Recherchen mit Hilfe der Tablets des Lern- und Gedenkortes konnten sich die Schülerinnen und Schüler über alltägliche Beispiele von Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung informieren. Sie erfuhren, wie jüdische Händler in Frankenhain verprügelt wurden oder wie in Herleshausen ein Mann der „Rassenschande“ beschuldigt wurde, weil er mit einer Jüdin Kaffee getrunken hatte. Sie lernten neue Worte kennen wie „Antisemitismus“, „Pogrom“ oder „Diffamierung“.
Am Ende waren alle erschöpft von einem intensiven Vormittag, aber auch erfüllt mit vielen neuen Eindrücken. „Sorgt mit dafür, dass sich so etwas nie mehr wiederholt“, sagte Martin Arnold zum Abschluss. Und Ludger Arnold ergänzte: „Unser Grundgesetz schützt die Würde aller Menschen, der Juden, der Muslime, der Christen und der Atheisten. Steht dafür ein!“