Auf den Spuren jüdischen Lebens in Witzenhausen

Über viele Jahrhunderte hinweg gab es in Witzenhausen eine jüdische Gemeinde. Welche Spuren haben sich davon erhalten? Laura Wallmann und Benjamin Matoff von den Freundinnen und Freunden jüdischen Lebens hatten zu einem Erkundungsspaziergang eingeladen. 45 Personen folgten der Einladung, unter ihnen Bürgermeister Lukas Sittel. Der Spaziergang führte zu Orten der Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus, aber auch zu jüdischen Geschäftsleuten, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts gut in Witzenhausen integriert waren. Am Platz der nicht mehr erhaltenen Synagoge in der Steinstraße wurde an die lange Geschichte der jüdischen Gemeinde erinnert, die mit der Deportation der letzten Juden im Jahr 1942 ihr Ende fand. Der Erkundungsspaziergang war Auftakt für eine Geschichtswerkstatt am 11. Oktober. Dann soll gemeinsam überlegt werden, wie ein öffentlicher Rundgang auf den Spuren jüdischen Lebens in Witzenhausen eingerichtet werden kann. Im nächsten Jahr kann Witzenhausen 800 Jahre Stadtrechte feiern. „Dabei soll sichtbar werden, dass die jüdische Geschichte ein wichtiger Teil der Stadtgeschichte ist“, sagte Dr. Martin Arnold, der Vorsitzende des Vereins.