Archiv: Okt 2024

  1. Leben im Schatten der Vergangenheit

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    Dr. Daniel Bormuth mit Hanna-Maria Bormuth (Mitte) und Elena Kerst

    Ilse Doerry aus Immenhausen war die älteste Tochter der jüdischen Ärztin Lilli Jahn, die 1944 in Auschwitz ermordet wurde. Ihren Lebensweg und den ihrer Familie zeichnete Dr. Daniel Bormuth in Bad Sooden-Allendorf nach. Dabei wurde deutlich, dass die Diskriminierung von Jüdinnen und Juden mit dem Ende des Nazi-Regimes keineswegs zu Ende war. Auch im Nachkriegsdeutschland machten sie oft die Erfahrung, dass sie nicht wirklich dazugehörten. Erst nach vielen Jahren konnte Ilse Doerry mit Hilfe ihres Sohnes Martin Doerry über ihre traumatischen Erfahrungen sprechen. Musikalisch bereichert wurde die Veranstaltung von Hanna-Maria Bormuth (Bratsche) und Elena Kerst (Klavier). Das Buch „Lillis Tochter“ von Martin Doerry finden Sie hier: https://www.penguin.de/buecher/martin-doerry-lillis-tochter/buch/9783421048943.

    #Erinnern #jewishlife #juedischesleben #nationalsozialismus #antisemitismus

  2. Große Freude über wiederentdeckte Thora-Mäntel aus Herleshausen

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    Foto: Yvonne Most

    Der Tag war bewusst gewählt. Am Vorabend zu „Simchat Thora“, dem jüdischen Feiertag zur Freude über die Thora, hatten der Arbeitskreis Stolpersteine in Herleshausen und die Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis eingeladen zu einer öffentlichen Vorstellung von zwei Thora-Mänteln, die einst der Synagoge Herleshausen gehörten. Einer der Mäntel war der Synagoge von Joseph und Minna Neuhaus zur „Bar Mizwa“ ihres Sohnes Fritz im Jahr 1905 gestiftet worden. Nun konnten die Mäntel, die im Novemberpogrom 1938 geraubt, 1977 wiedergefunden und dann wieder verschollen waren, erstmals wieder in Augenschein genommen werden. Als Gäste waren auch Nachfahren der Familie Neuhaus anwesend. Alisa Smith-Newhouse, die Enkelin von Fritz Neuhaus, erzählte in einer bewegenden Rede vom Schicksal ihrer Familie.

    Die Herleshäuser gaben ihrer Mitfreude Ausdruck mit viel Musik und Gesang. Dietrich Wierczeyko, Martin von Frommannshausen und Astrid Gerland sangen mit den etwa 60 Besucherinnen und Besuchern jüdische Lieder. Marita Fehr hatte mit Landfrauen zusammen „Hamantaschen“ gebacken. Und viele Männer vom Arbeitskreis „Stolpersteine“ sorgten für die Bestuhlung des Saales im Dorfgemeinschaftshaus. Einer der Thora-Mäntel wurde bereits restauriert und erstrahlt in neuem Glanz. Die Kosten konnten bereits durch zahlreiche und großzügige Spenden aufgebracht werden. Auch der zweite Mantel soll noch restauriert werden. Dafür werden noch einmal knapp 2.000€ benötigt. „Knapp 500€ haben wir schon zusammen“, sagte Martin Arnold, „das sollten wir schaffen“. Der bereits restaurierte Thora-Mantel kann von nun an in der Synagoge Abterode besichtigt werden.

    Foto: Yvonne Most

    Foto: Yvonne Most

    Auch die „Hessenschau“ berichtete über den Fund: https://www.hessenschau.de/kultur/gefunden-auf-ebay-von-nazis-geraubte-thoramaentel-kehren-zurueck-nach-herleshausen-v1,thoramantel-herleshausen-100.html

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