Archiv: Feb. 2025

  1. Mesusa, Menora, Kippa und Schofar

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    Arnold Baier erläutert den Kindern, was eine Tora ist

    Viele neue Worte und Gegenstände lernten 17 Schülerinnen und Schüler der Frau-Holle-Schule Abterode bei einem Besuch in der Synagoge kennen. Arnold Baier und Dr. Martin Arnold von den Freundinnen und Freunden jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis hatten alle Gegenstände auf dem Boden ausgebreitet. In Kleingruppen machten sich die Kinder mit den Gegenständen vertraut. Von ihrer Religionslehrerin Petra Zuter-Koch waren sie auf den Besuch gut vorbereitet worden. „Wir haben auch Fragen mitgebracht“, kündigten sie schon bei der Begrüßung an. Die Kinder waren erstaunt, dass es einmal eine große jüdische Gemeinde in Abterode gab. Als die Synagoge im Jahr 1871 gebaut wurde, lebten in Abterode 114 jüdische Kinder unter 14 Jahren. „Gibt es heute Juden in Abterode?“, fragte ein Kind. Martin Arnold erzählte als Beispiel die Geschichte von Edith und Horst Ronsheim aus Abterode, die mit 21 und 18 Jahren in die von Deutschland besetzten Ostgebiete deportiert und umgebracht wurden. Auch ihre Mutter Jenny und ihre Brüder Gert und Hans-Günther wurden im von Deutschland besetzten Litauen ermordet. Nur der Vater Max konnte sich nach einem Aufenthalt im Konzentrationslager Dachau nach England in Sicherheit bringen. „Es war eine dunkle Zeit“, so Martin Arnold, „die sich nie wiederholen darf.“

    #jüdischesleben #jewishlife #werrameissnerkreis #holocaust #bildung

  2. Jüdische Fabrikation mit Dampfbetrieb

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    Raffaela Perissinotto ist eine kunsthistorisch interessierte und versierte Sammlerin, die mit Museen im In- und Ausland zusammenarbeitet. Sie lebt in Datterode. Am 27. Januar nahm sie am Holocaust-Gedenken in Harmuthsachsen teil und war davon sehr beeindruckt. Spontan hatte sie die Idee, ihre Fachkenntnis und ihre Verbindungen für die Arbeit der „Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis“ einzusetzen. Auf einer internationalen Fachplattform im Internet ersteigerte sie eine alte Rechnung der Peitschen-, Peitschenschnüre-und Stock-Fabrik J.L. Levi aus Eschwege. Die Rechnung aus dem Jahr 1899 ziert ein Kupferstich der „Fabrikation mit Dampfbetrieb“, die im Jahr 1855 gegründet wurde und neben dem Stammwerk in Eschwege auch Niederlassungen in Nordhausen und London hatte. „Dieses historische Dokument steht beispielhaft für die jüdische Emanzipation im Wirtschaftsleben im 19. Jahrhundert“, sagt Dr. Martin Arnold. Raffaela Perissinotto schenkte nun die Rechnung sowie drei weitere historische Postkarten mit jüdischen Absendern den Freundinnen und Freunden jüdischen Lebens. Die Schriftstücke sollen ihren Platz finden in dem geplanten Museum für jüdische Regionalgeschichte an der Synagoge Harmuthsachsen. Martin Arnold dankte der Spenderin für ihre Unterstützung und Großzügigkeit.

  3. Lerngruppe aus der Paul-Moor-Schule trifft Gast aus Israel

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    Ruth Bar-ilan Kessar in der vorderen Reihe rechts

    Jüdisches Leben kennenlernen wollten die Schülerinnen und Schüler der Paul-Moor-Schule aus Wehretal. Mit Pfarrer Janosz König, der an der Schule Konfirmandenunterricht erteilt, und ihrer Lehrerin Heike Baux besuchten sie deshalb die Synagoge in Abterode. Für alle war es wie das Eintauchen in eine fremde Welt. Arnold Baier und Dr. Martin Arnold von den Freundinnen und Freunden jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis erläuterten anhand von Gegenständen, was jüdisches Leben ausmacht. Sie zeigten den Jugendlichen eine Thora-Rolle, eine „Mesusa“, die am Eingang jüdischer Häuser und Wohnungen zu finden ist, einen Gebetsschal und einige andere Dinge, die zum jüdischen Leben gehören. Höhepunkt war jedoch die Begegnung mit Ruth Bar-ilan Kessar aus Israel, die gerade in Deutschland zu Besuch ist. Ruths Mutter stammt aus Eschwege, konnte jedoch dem Holocaust entkommen und nach Palästina fliehen. Sie las den Schülerinnen und Schülern das „Schma Jisrael“, das zentrale jüdische Glaubensbekenntnis, in hebräischer Sprache vor. „Leider hat der Nationalsozialismus alle jüdischen Gemeinden im Gebiet des heutigen Werra-Meißner-Kreises vernichtet“, erläuterte Martin Arnold, „aber das Volk Israel lebt weiter in Israel, bei uns und in aller Welt.“ Ruth Bar-ilan Kessar kündigte an, ihren Freunden in Israel von der Begegnung in Abterode zu erzählen.

  4. Lions Club Hessisch Lichtenau besucht Synagoge in Harmuthsachsen

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    Lions-Präsident Bernd Quittkat (rechts) mit Dr. Martin Arnold (2.v.r.) und weiteren Mitgliedern des Lions Clubs Hessisch Lichtenau

    Einen Besuch auf der Baustelle machte der Lions Club Hessisch Lichtenau mit seinem derzeitigen Präsidenten Bernd Quittkat. Ludger Arnold und Arnold Baier vom Vorstand der Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis waren gerade damit fertig geworden, eine Dachrinne zu reinigen. Dr. Martin Arnold führte die Gäste durch das jüdische Ensemble in Harmuthsachsen, zu dem nicht nur die Synagoge, sondern auch das Lehrerhaus und das sogenannte „Vorderhaus“ gehören. Er informierte über die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Harmuthsachsen, über ihre Auslöschung in der Zeit des Nationalsozialismus und über die Bemühungen des Vereins, die noch vorhandenen Gebäude zu erhalten und mit neuem Leben zu erfüllen. „Das war für uns neu und sehr interessant“, sagte Präsident Quittkat.

    Arnold Baier beim Reinigen der Dachrinne am Vorderhaus

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