Jüdische Fabrikation mit Dampfbetrieb
Raffaela Perissinotto ist eine kunsthistorisch interessierte und versierte Sammlerin, die mit Museen im In- und Ausland zusammenarbeitet. Sie lebt in Datterode. Am 27. Januar nahm sie am Holocaust-Gedenken in Harmuthsachsen teil und war davon sehr beeindruckt. Spontan hatte sie die Idee, ihre Fachkenntnis und ihre Verbindungen für die Arbeit der „Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis“ einzusetzen. Auf einer internationalen Fachplattform im Internet ersteigerte sie eine alte Rechnung der Peitschen-, Peitschenschnüre-und Stock-Fabrik J.L. Levi aus Eschwege. Die Rechnung aus dem Jahr 1899 ziert ein Kupferstich der „Fabrikation mit Dampfbetrieb“, die im Jahr 1855 gegründet wurde und neben dem Stammwerk in Eschwege auch Niederlassungen in Nordhausen und London hatte. „Dieses historische Dokument steht beispielhaft für die jüdische Emanzipation im Wirtschaftsleben im 19. Jahrhundert“, sagt Dr. Martin Arnold. Raffaela Perissinotto schenkte nun die Rechnung sowie drei weitere historische Postkarten mit jüdischen Absendern den Freundinnen und Freunden jüdischen Lebens. Die Schriftstücke sollen ihren Platz finden in dem geplanten Museum für jüdische Regionalgeschichte an der Synagoge Harmuthsachsen. Martin Arnold dankte der Spenderin für ihre Unterstützung und Großzügigkeit.