Tom Schaumberg sucht nach Spuren seiner jüdischen Vorfahren in Abterode

Tom Schaumberg und Barbara Sonnenberger
Tom Schaumberg lebt heute in Washington (USA). Sein Vater Ernst stammt jedoch aus Kirchhain und seine Großmutter Fanny wurde in Abterode geboren. Gemeinsam mit Barbara Sonnenberger, die sich in Kirchhain für die Erinnerungskultur engagiert, besuchte er nun auch die Synagoge in Abterode. Fanny Schaumberg wurde im Jahr 1882 als Tochter von Markus (Mordechai) Heilbrunn und seiner Frau Jeanette (Scheine) in Abterode geboren. Im Jahr 1905 heiratete sie den aus Schweinsberg stammenden Viehhändler Adolf Schaumberg. Das Ehepaar zog nach Kirchhain, das etwa 10 km von Schweinsberg entfernt ist. Fanny Heilbrunn floh 1938 von Kirchhain nach Düsseldorf und von dort weiter nach Amsterdam zu ihrem Sohn Ernst. Von dort wurde sie jedoch im Juni 1943 nach Sobibor deportiert und am 16. Juli 1943 ermordet. Für Ernst Schaumberg, seine Schwester und seine Eltern Adolf und Fanny Schaumberg wurden im Jahr 2019 Stolpersteine in Kirchhain verlegt.
Tom Schaumberg, der 1938 in Amsterdam zur Welt kam, kann sich noch gut an seine Großmutter Fanny erinnern und ist ihr eng verbunden. Heute bereitet ihm die politische Entwicklung in den USA große Sorge. „Manches erinnert mich an die 1920iger und 1930iger Jahre in Deutschland“, so Schaumberg. Er dankte den Freundinnen und Freunden jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis für die Dokumentation der Spuren jüdischen Lebens und für ihr Engagement gegen Antisemitismus.