Generationsübergreifender Besuch in der Synagoge Harmuthsachsen
Generationsübergreifend hatten sich zwei Gemeindegruppen der Evangelischen Kirchengemeinde Ulfen auf den Weg nach Harmuthsachsen gemacht. Organisiert vom „Männertreff“ waren zwölf Männer der Einladung zu dem Ausflug gefolgt. Die Konfirmanadengruppe unter Leitung von Pfarrerin Rita Reinhardt hatte sich angeschlossen.
Ludger Arnold vom „Verein der Freunde jüdischen Lebens“ begrüßte die Gruppe und führte sie erklärend durch das Bauensemble. Anhand von Fotos konnte er die Geschichte der Synagoge und besonders deren desolaten Zustand in den 1980-er Jahren zeigen, aber auch die langjährigen und jetzt erfolgreichen Bemühungen um die Erhaltung. Dabei war es ein besondere Glückfall, dass die Besucher dem Restaurator Wolfgang Petzoldt über die Schulter schauen konnten. Er war dabei, die letzten Arbeiten an dem Schriftbogen durchzuführen, der früher über dem Thoraschrein angebracht war. Dieser soll an seinen alten Ort zurückkehren. Über die notwendigen Arbeiten gab der Restaurator bereitwillig Auskunft. In diesem Zusammenhang konnte die Gruppe auch einen Blick auf die weiteren noch erhaltenen Teile der alten Holzeinbauten aus der Synagoge werfen, die auch nach und nach in Stand gesetzt werden sollen, um wieder in die ehemalige Synagoge eingebaut zu werden.
Das frühere Lehrerhaus beeindruckte vor allem durch seine Kleinheit. „Und in dem kleinen Haus hat eine ganze Familie gelebt?“, fragte eine Konfirmandin sichtlich überrascht. Genau diese Lebensrealität jüdischer Dorfbewohner in unserer Region soll eines Tages in dem Haus in einem kleinen Museum für jüdische Regionalgeschichte gezeigt werden.
Bei Kaffee und Kuchen und weiteren interessanten Gesprächen klang der Besuch im benachbarten Gasthaus „Zur Linde“ gemütlich aus. „Es war ein interessanter Besuch, der uns viel Neues und Überraschendes gezeigt hat“, bedankte sich Heinrich Gümpel für die Erläuterungen.
Ludger Arnold
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