Jüdisches Witzenhausen: Große Beteiligung am zweiten Stadtspaziergang
Etwa 50 Männer, Frauen und Jugendliche nahmen in Witzenhausen an einem Stadtspaziergang auf den Spuren jüdischen Lebens teil. Laura Wallmann, Benjamin Matoff und Robin Marlow führten zu zwei Wohnhäusern ehemaliger jüdischer Familien und an den Platz der ehemaligen Synagoge. Sie schilderten nicht nur die zunehmende Ausgrenzung der jüdischen Witzenhäuser, sondern auch die gewaltsamen Übergriffe, die in dem Pogrom im November 1938 ihren Höhepunkt fanden. Wer sich nicht durch Flucht ins Ausland in Sicherheit bringen konnte, wurde schließlich deportiert und in Konzentrationslager gebracht. Nur ganz wenige Menschen wie Marga Griesbach geborene Steinhardt überlebten die Konzentrationslager. Mit großformatigen historischen Fotos und einer mit Kreide auf den Platz vor der ehemaligen Synagoge gezeichneten Lageskizze wurde die Geschichte lebendig. Nicht nur Bürgermeister Lukas Sittel, sondern auch eine Gruppe von Konfirmandinnen und Konfirmanden nahm in Begleitung von Pfarrerin Kerstin Ortmann an dem Stadtspaziergang teil. Die Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis möchten das jüdische Leben in Witzenhausen demnächst auch in einer Ausstellung präsentieren.
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