Bewegende Spurensuche
Die Weinsteins waren eine angesehene jüdische Familie in Eschwege. Leopold Weinstein betrieb eine Firma für Getreide, Futterartikel, Düngemittel und Sämereien in der Niederhoner Straße. Er wohnte mit seiner Frau Rosel und den Kindern Erich und Margrit in der Friedrich-Wilhelm-Straße 4. In der Zeit des Nationalsozialismus musste er mit seinen Kindern aus Deutschland fliehen. Seine kranke Frau Rosel konnte er nicht mitnehmen, sie erhielt keine Ausreiseerlaubnis. Rosel Weinstein wurde wie viele andere Menschen mit psychischen Handycaps in der Tötungsanstalt Hadamar ermordet.
Nun kamen ihre Nachfahren Patricia und Camila mit ihren Ehepartnern Luis und Felipe nach Eschwege, um nach den Spuren ihrer Vorfahren zu suchen. Sie besuchten den Lern- und Gedenkort in der Synagoge Abterode, den jüdischen Friedhof in Eschwege, diskutierten mit Schülerinnen und Schülern des Oberstufengymnasiums, trugen sich ins „Goldene Buch“ der Stadt Eschwege ein und nahmen an der Verlegung von „Stolpersteinen“ für ihre Vorfahren teil. Nach all dem waren sie sehr bewegt, aber auch dankbar für die Gastfreundschaft in Eschwege.