Jüdische Kultur am Beruflichen Gymnasiums Eschwege

Roman Salyutov (rechts) mit Jochen Leyhe und Shulamit Jakobi

„Es gibt keine jüdische Kultur im Werra-Meißner-Kreis“, sagte Dr. Martin Arnold gleich zu Beginn einer Veranstaltung über „Jüdische Kultur in Deutschland und Europa“. Er bezog sich dabei auf die Tatsache, dass die ehemals 14 jüdischen Gemeinden in der Region in der Zeit des Nationalsozialismus alle ausgelöscht wurden. Jetzt waren jedoch zwei jüdische Künstler zu Besuch am Beruflichen Gymnasium Eschwege: Die Schauspielerin und Regisseurin Shulamit Jakobi und der Pianist und Dirigent Roman Salyutov. Beide folgten einer Einladung der Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis. Sie informierten die Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen über ihre künstlerische Arbeit, über jüdische Identität, über säkulares Judentum und jüdische Frömmigkeit. Im Gespräch wurde deutlich, dass das Wissen über jüdisches Leben heute sehr gering ist, da es kaum Begegnungen gibt. Leider fühlen sich auch wieder viele Jüdinnen und Juden als bedrohte Minderheit. „Jüdisches Leben gehört aber zu unserer Gesellschaft“, so Arnold, „und es wird in Zukunft hoffentlich vielfältig unser Leben mitgestalten und bereichern.“

Etwa 80 Schülerinnen und Schüler nahmen an der Veranstaltung teil