Offen für Vielfalt – Was Juden und Christen miteinander verbindet

„Juden und Christen sind Abrahams Kinder“, erklärte Dekan i. R. Dr. Martin Arnold in seiner Predigt. Etwa 60 Männer, Frauen und Jugendliche aus den Dörfern des Meißnervorlandes hatten sich auf dem Pfarrhof in Abterode zu einem gemeinsamen ökumenischen Gottesdienst versammelt. Er gehörte zu einer siebenteiligen Gottesdienstreihe unter dem Motto „Offen für Vielfalt – geschlossen gegen Ausgrenzung“. Konfirmandinnen und Konfirmanden hatten zuvor ältere Gemeindeglieder zum Verhältnis von Juden und Christen in der Zeit des Nationalsozialismus befragt. In Abterode liegen die evangelische Kirche und die Synagoge nur einen Steinwurf weit voneinander entfernt. Dennoch erfuhren die Konfis von Ausgrenzung, Vertreibung und Vernichtung der Abteröder Juden, teilweise aber auch von gutem Miteinander. Christen trügen, so Dr. Arnold, eine Mitverantwortung für den Judenhass in der Geschichte, an den die Nazis anknüpfen konnten. Dabei gebe es viele starke Gemeinsamkeiten zwischen Juden und Christen, vor allem der gemeinsame Rückbezug auf Abraham, den Vater des Glaubens. Deshalb sei heute eine klare Haltung gegen Judenhass, Rassismus und Ausgrenzung gefordert. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Winfried Wolf und Patricia Noll. Im Gottesdienst wirkten Mitglieder des evangelischen Kirchenvorstands Abterode und der katholischen Pfarrgemeinde Abterode mit. Als mitten im Gottesdienst ein Regenschauer niederging, flüchtete die Gottesdienstgemeinde in die Kirche nebenan.