Besuch von Staatsminister Michael Roth in Abterode
Auf seiner diesjährigen Sommertour durch seinen Wahlkreis besuchte Staatsminister Michael Roth wieder einmal den Lern – und Gedenkort in der ehemaligen Synagoge in Abterode. Er ließ sich von den Vorstandmitgliedern Dr. Martin Arnold, Friedhelm Junghans und Ludger Arnold über die aktuelle Situation informieren. Dabei war vor allem wichtig, wie die Arbeit trotz der Corona – Pandemie fortgesetzt werden konnte. Sie erschwerte die Arbeit zwar erheblich, aber während des „Lockdown“ konnten digitale Veranstaltungen angeboten und durchgeführt werden. Seit wieder persönliche Treffen möglich sind, haben auch erste Gruppen von Konfirmanden, Lehrern und Interessierten die Synagoge wieder besucht.
Auch der Kreistagsvorsitzende und Landratskandidat Friedel Lenze war gekommen. Er brachte die Beitrittserklärung der Gemeinde Berkatal mit und zeigte sich beeindruckt von der Fülle an Informationen, die hier über das jüdische Leben in der Region bereits vorhanden ist und allen Interessierten zur Verfügung steht.
Anschließend besuchte die Gruppe gemeinsam den jüdischen Friedhof in Abterode. Mit seinen 494 Grabsteinen ist er einer der größten und ältesten in ganz Nordhessen. Dr. Martin Arnold zeigte den Gästen den ältesten Grabstein von 1660, den jüngsten von 1992 und einen besonderen Grabstein, der mit der Lebensgeschichte des jüdischen Unternehmers Gumpert Bodenheim verbunden ist. Die unterschiedlich gestalteten Grabsteine legen Zeugnis ab von der Lebenssituation der jüdischen Bürger in der jeweiligen Zeit. Bürgermeister Friedhelm Junghans erläuterte, wie die Pflege und der Schutz der jüdischen Friedhofsanlagen in Hessen organisiert ist, sind doch die jüdischen Friedhöfe „für die Ewigkeit“ angelegt und in vielen Gemeinden zudem das letzte sichtbare Zeichen der ehemals lebendigen jüdischen Kultur.
Zum Abschluss legten die Besucher kleine „Steine der Erinnerung“ auf Grabsteine als Zeichen der wertschätzenden Erinnerung.
Ludger Arnold