Gegenstrategien zum Antisemitismus

Über alte und neue Erscheinungsformen des Antisemitismus informierte der Politikwissenschaftler Jakob Baier. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Prävention und Intervention im Kindes- und Jugendalter der Universität Bielefeld. Eingeladen hatten ihn die „Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens“ gemeinsam mit der Anne-Frank-Schule in Eschwege. Der Schwerpunkt von Baiers Forschungstätigkeit liegt auf dem Antisemitismus in Jugendkulturen. „Meist versteckt er sich als Ressentiment hinter bestimmten Codes und Andeutungen etwa in Liedtexten von Gangsta Rappern oder Verschwörungserzählungen, an deren Ende dann Juden als finstere Strippenzieher stehen“, so Baier. Er rief dazu auf, die politisch-historische Bildung zu verstärken, Verschwörungstheorien transparent zu machen und Jugendliche darin zu stärken, Mehrdeutigkeiten auszuhalten. Auch die kritische Medienkompetenz müsse deutlich verbessert werden. An den Vortrag schloss sich eine Diskussion an. Dr. Martin Arnold, der Vorsitzende der Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis, rief die anwesenden Pädagoginnen und Pädagogen dazu auf, die Impulse des Vortrags weiterzutragen in die Schulen und an andere Orte der Begegnung mit Jugendlichen.

Das Foto zeigt von links nach rechts: Dr. Martin Arnold, Anna Maria Zimmer, Jakob Baier, Victoria Harbusch und Daniela Rosenbaum