Verein Heimatgeschichte Hebenshausen besuchte Synagoge Abterode

Foto von links nach rechts: Lars Klein, Helmut Steidl, Jan Tino Demel, Laura Wallmann und Arnold Baier

Heimatgeschichte wird in Hebenshausen großgeschrieben. Erst kürzlich hat der Verein in der Gemeindeverwaltung Hebenshausen eine Ausstellung über „Hebenshausen im Nationalsozialismus“ gezeigt, die auf großes Interesse stieß. Dazu hatten Lars Klein, Jan Tino Demel und andere Vereinsmitglieder mit Zeitzeugen gesprochen und viele Dokumente entdeckt und zusammengetragen, die sie nach Themenbereichen geordnet in einer Ausstellung präsentierten.

 

Ein Thema war dabei auch die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Hebenshausen. „Das ist großartig, was Sie hier zusammengetragen haben“, sagte Dr. Martin Arnold von den „Freundinnen und Freunden jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis. Er lud die Vereinsmitglieder zu einem Besuch des Lern- und Gedenkortes für jüdisches Leben in die ehemalige Synagoge nach Abterode ein. Dort informierte Laura Wallmann über die jüdische Gemeinde Hebenshausen, die seit dem 17. Jahrhundert nachweisbar ist. Die Gemeinde verfügte über eine Synagoge, eine eigene Schule und einen eigenen Friedhof. „Die jüdischen Familien in Hebenshausen lebten vorwiegend vom Handel mit Vieh, Fellen und Schreibwaren“, so Wallmann. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Gemeinde ausgelöscht. 15 Jüdinnen und Juden, die in Hebenshausen geboren waren oder länger am Ort gelebt hatten, wurden Opfer des Holocaust.

Lars Klein zeigte sich beeindruckt von den vielen Informationen über jüdisches Leben in der Region, die in Abterode zugänglich sind. „Wir sollten unsere Erkenntnisse zusammentragen“, empfahl Martin Arnold. Da beide Vereine sehr digital ausgerichtet sind, sollte dies gut möglich sein. Eine enge Zusammenarbeit wird von beiden Seiten angestrebt.